Sibylle Plogstedt, Lu Preiss
Alle Fotos in diesem Band
von Lu Preiss
FrauenMuseum, Bonn 2001
ISBN 3-92823948-1

R(h)einSkulpturen

Reine Skulpturen, vorgearbeitet vom Rhein. Schwemmholz, das vom Bodensee bis Bonn oder Köln trieb, schwamm, schwebte, um unerwartet anzuecken und als Strandgut, angeschwemmt zu werden. Dort lag es, von niemandem beachtet.

Meine Arbeit gibt dem toten Holz wieder Lebendigkeit durch seine/meine inneren Bilder. Jede Arbeit ist Schöpfung und Selbstschöpfung zugleich.

Manches Fundstück ist federleicht, ist im Wasser gewesen, nur die Zellulose ist noch erhalten, selbst die Jahresringe ausgewaschen.

Holz sehe ich mir sehr lange an. Selten nur arbeite ich die Form heraus, die ich sofort entdecke. Manchmal braucht es zwei, drei Jahre, bis ich mein Bild gefunden habe.

Objekte haben mehrere Seiten, so wie die Menschen. Nach und nach entdecke ich immer wieder eine neue Seite an dem Holz und arbeite sie heraus. Wie an mir.

Manchmal entstehen ganze Serien von Plastiken.. Zwei, drei, vier, ohne daß ich das Schnitzen unterbrechen kann. Im Sommer, wenn ich draußen arbeite, fällt es mir schwer, wenigstens dann aufzuhören, wenn mit der Sonne das Licht untergegangen ist.

Ich verwende wenig Maschinen. Beil und Beitel in allen Formen und Größen sind meine Arbeitsmittel. Und natürlich Feilen, Raspel, Hobel und Schleifpapier. Alle Objekte werden mit Borsalz imprägniert und hitzebehandelt.

Vita: Ich habe viele Seiten und tanze auf vielen Hochzeiten.

Ausstellungen
1997 Lüchow Kulturelle Landpartie
1998 Köln Galerie am Buttermarkt
1998 Lüchow Kulturelle Landpartie
1999 Bonn Hebo-Schule
2000 Lüchow Kulturelle Landpartie
2000 Berlin Galerie Futura
2001 Bonn Frauenmusuem
2001 Berlin Adam von Trott Haus, Evangelische Akademie
2002 Königswinter, Amtsgericht